Komfort Zone Deutschland
Nun ist das richtige Herbst- und Winterwetter da.
Das Arbeiten am Melkstand und auf den Weiden ist dadurch sehr ungemütlich. Damit das Leben auf dem Hof für uns und unsere Mitarbeiter*innen- insbesondere im Winter- komfortabler wird, bauen wir hier immer wieder etwa dazu. In den letzten Jahren haben wir eine Mitarbeiter*innen Küche und auch ein Bad gebaut. Außerdem stehen als Unterkunft Zirkuswägen zur Verfügung. Im Sommer ist das natürlich idyllisch- mit einem Feuerplatz vor dem Wagen. Aber nun im Winter kommen da viele an Ihre Grenzen.
Seit ein paar Wochen sind wir dabei ein Haus zu bauen. Für unsere Familie, das Betriebsbüro und auch für die Mitarbeiter*innen. So investieren wir immer weiter in den Hof, damit es eine gute Lebens- und Arbeitsstätte wird. Da stehen oft die Fragen im Raum:
Aus welchen Gründen machen wir diese Arbeit? Und wie bleiben wir fair in der Umverteilung der erwirtschafteten Umsätze? Nicht nur für uns als Bewirtschafter*in des Betriebes, sondern auch die Verteilung zu den Angestellten und aber auch in der Anschaffung von Materialien.
Unser Grundsatz ist, dass wir ohne Ausbeutung von Natur, Menschen, Tieren und Ressourcen Werte schaffen und unseren Alltag nachhaltig positiv gestalten. Beim Blick aus unserem kleinen Hofkosmos heraus, ist das die große Frage unserer ganzen Gesellschaft, der Welt und eben jedes einzelnen Menschens.
Wir hier in Deutschland haben als Wertegrundlage das Grundgesetz im Rücken, das vor allem auch in den Jahren nach den beiden Weltkriegen geformt wurde, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden und somit die Freiheit jedeR Einzelnen zu gewährleisten. Hierzu gehört auch der Artikeln 14, der besagt, dass Eigentum verpflichtet. Wenn wir darüber nachdenken, ist es wichtig, dass Eigentum und Gewinnanhäufungen nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet werden, sondern zum Wohle der Gesellschaft wieder eingesetzt werden. Sowohl im sozialen Bereich, z.B. um Menschen die Bildung zu ermöglichen welche Konsequenzen ihrem Handeln folgen, als auch im Umgang mit Konsum oder mit der Natur.
Und wie weit denken wir dann? Nur an Deutschland? Die EU? Oder gar weltweit?
Bezüglich des Klimawandels müßten wir es weltweit denken, aber unsere Verfassung ist das Ergebnis unserer Geschichte. Doch manchmal fragen wir uns schon, ob der Luxus und Wohlstand in unserer Gesellschaft nicht auch viele Menschen in die Gier treibt und der Grundsatz „Eigentum verpflichtet“ nicht dazu führt konsequent zu schauen, gestalte ich mein Leben in allen Bereichen tatsächlich zum Wohle einer Gesellschaft oder nur zu meinem eigenen Wohle, auf Kosten der Gesellschaft, der Natur, etc?
Jeder Mensch in Deutschland kann daran teilhaben eine Gesellschaft zu formen und zu gestalten, aber „er muss aus sich selbst die Kraft schöpfen, diese Chance zum Wohle aller auch zu nutzen.“
Fank Walter Steinmeier im Vorwort der Grundgesetzes 2019
Mit diesen Gedanken wünschen wir allen eine gute Woche!
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